Grenzler wanderten ins Gschlößtal
Der Trachtenverein „D Grenzler“ Marzoll unternahm seinen diesjährigen Vereinsausflug nach Osttirol
Zeitig in der Früh trafen sich zahlreiche Vereinsmitglieder zur Abfahrt an der Trachtenhütte zum diesjährigen Vereinsausflug nach Osttirol. Die Fahrt ging von Marzoll über die Haltestellen des Stadtbusses, an denen noch einige Trachtler zustiegen, weiter über Lofer und Zell am See zum Tauernhaus bei Matrei in Osttirol am Anfang des Gschlößtals.
Auch wenn der Wetterbericht nichts Gutes voraussagte, was auch eingetreten ist, ließen es sich die Marzoller Trachtler nicht nehmen am diesjährigen Vereinsausflug teilzunehmen.
Das Gschlößtal ist ein Seitental des Tauernbachs auf dem Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol. Es beginnt an der Mündung des Tauernbachs mit dem Gschlößbach und reicht bis zum Ursprung des Gschlößbachs am Zusammenfluss des Schlatenbachs und des Vilgratenbachs am Fuße des Großvenedigers.
Nach der Ankunft beim Tauernhaus wurde zuerst ein kurzer Frühschoppen eingelegt bevor zur Wanderung ins Gschlößtal aufgebrochen wurde. Ein Teil der Gruppe wählte die leichtere Variante und fuhr mit dem Talzug zum Venedigerhaus im Innergschlöß auf 1691m. Die Wanderung ging vorbei an der Almsiedlung Außergschlöß zum sogenannten „Frauenbründl“, wo einer Sage nach Maria Windeln gewaschen haben soll.
Im 17. Jahrhundert errichteten die Bauern in diesem angeschnittenen Tal eine Kapelle, allerdings in einem lawinengefährdeten Gebiet. Die Kapelle wurde 1870 bereits zum zweiten Mal von einer Lawine zerstört, worauf in einer natürlichen Höhle eine neue Kapelle errichtet wurde, die deshalb den Namen Felsenkapelle trägt. 1970 zum 100 jähr. Jubiläum wurde sie renoviert Die Reste der alten Kapelle sind heute noch erhalten. Die Geschichte der Kapelle reicht bis ins Jahr 1688 zurück, wo sie zum ersten Mal als Sakralbau erwähnt wurde. Nach einem Eintrag im Buch der Kapelle ging die Wanderung weiter in Richtung Innergschlöß.
Leider wurde der Blick durch tiefhängende Wolken auf die Venedigergruppe verwehrt, was aber die Stimmung der Trachtler nicht verschlechterte.
Am Venedigerhaus angekommen trafen die Wanderer auf den Rest der Gruppe. Einige Trachtler hatten ihre Musikinstrumente mitgenommen und spielten nach dem Mittagessen zünftig auf. Die Aktiven des Vereins gaben noch einige Plattler und den „Zwoasteirer“ zum Besten, was die Wirtin vom Venedigerhaus so begeisterte, dass sie die Marzoller Trachtler spontan fürs nächste Jahr eingeladen hat, einen Heimatabend in ihrer Wirtschaft zu veranstalten. Es waren sich alle einig dieser Einladung im nächsten Jahr sehr gerne nachzukommen.
Nach einem kurzweiligen Nachmittag hieß es wieder zurück zum Talanfang aufzubrechen. Im Tauernhaus wurde noch kurz eingekehrt bevor es wieder über Mittersill, Pass Thurn und Kitzbühl zurück in Richtung Wals zum Abendessen im Grünauer Hof ging. Nach dem Abendessen waren sich alle Teilnehmer einig, dass es ein sehr schöner und gelungener Ausflug war, auch wenn das Wetter nicht gerade zum Bergwandern eingeladen hatte.
